11.01.2023 Von A - Z

Technische Hochschule Wildau

Das Bild zeigt die TH Wildau.
Quelle: TH Wildau

Herausforderungen der Hochschule

Die Technische Hochschule Wildau liegt in Brandenburg und ist durch ihre Nähe zu Berlin in einer dichten Forschungs- und Unternehmenslandschaft angesiedelt. Bei der Besetzung von Professuren steht die Hochschule zum einen vor der Herausforderung, dass insbesondere in den Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) wenige Bewerbungen eingehen, wobei eine deutliche Unterrepräsentanz von weiblichen Bewerberinnen festzustellen ist (12,5% im Vergleich zu 21,2% in den Nicht-MINT-Fächern). Zum anderen können Bewerbende häufig die spezifischen Qualifikationen zur HAW-Professur nicht in Gänze vorweisen, sodass bei einigen Berufungsverfahren trotz mehrfacher Ausschreibung die Besetzung für eine längere Zeit nicht möglich ist. Diese Ausgangslage steht u. a. im Zusammenhang mit der fehlenden Sichtbarkeit der TH Wildau als attraktive Arbeitgeberin bei gleichzeitiger Konkurrenz um die besten Köpfe am Wissenschaftsstandort Berlin-Brandenburg.

Zentrale Ziele und Anknüpfungspunkte

Im Rahmen des Förderprogramms „FH Personal“ hat sich die TH Wildau die Deckung des lang-, mittel- und kurzfristigen Personalbedarfs zum Ziel gesetzt. Der kurzfristige Bedarf soll durch die Sicherstellung einer ausreichenden Anzahl von qualifizierten Bewerbungen gedeckt werden. Mittelfristig geht es im TH Wildau-Projekt um die gezielte Qualifizierung von wissenschaftlichem Nachwuchs zur HAW-Professur. Langfristig liegt der Fokus auf der frühzeitigen Ansprache und Sensibilisierung von bisher noch nicht qualifiziertem wissenschaftlichen Nachwuchs. Diese „dreigliedrige“ und nachhaltige Herangehensweise zeichnet das Projekt der TH Wildau aus und die Maßnahmen werden voraussichtlich noch lange nach ihrer Implementierung wirken.

Das Projektteam wird an der TH Wildau als neue Stabsstelle unter dem Namen „Karrierezentrum für professorale Entwicklung“ bei der Präsidentin der Hochschule angesiedelt und besteht aus vier Personen. Neben der Projektleitung und der Projektkoordination gibt es eine Position für Diversitätssensibles Marketing, die eng mit der Hochschulkommunikation verzahnt ist. Zudem gibt es eine Position für die Prozessadministration Berufungsmanagement, die eng an den Berufungsbeauftragten der Hochschule angebunden ist. Dadurch ist eine optimale hochschulinterne Vernetzung gegeben, was neben der Erhöhung der Diversität ein wesentliches Querschnittsthema des Projekts darstellt.

Maßnahmen zur Umsetzung der Ziele

Zur Erreichung des kurzfristigen Ziels — der Sicherstellung ausreichend vieler Bewerbungen — wurden Maßnahmen entwickelt, die bereits qualifizierte Personen in den Blick nehmen. Diese sollen durch diversitätssensibles Marketing für den Karriereweg der HAW-Professur begeistert und von der TH Wildau als attraktiver Arbeitgeberin überzeugt werden. Durch die Professionalisierung des Berufungsmanagements an der Hochschule werden weitere Anreize geschaffen und die serviceorientierte Unterstützung der Bewerbenden im Berufungsverfahren sichergestellt.

Die mittelfristig orientierten Maßnahmen zielen auf die Gewinnung, Entwicklung und Bindung des teilweise qualifizierten Nachwuchses. Im Rahmen des Projekts werden vier Promotionsstellen besetzt, was die gezielte Qualifizierung vierer begabter Personen für den Karriereweg zur HAW-Professur ermöglicht. Wissenschaftlicher Nachwuchs der TH Wildau, aber auch anderer Hochschulen und Universitäten, sowie Alumni, erhalten Entwicklungs- und Austauschangebote und werden im Rahmen einer Karriereberatung auf ihrem wissenschaftlichen Weg individuell unterstützt.

Langfristig soll der wissenschaftlich interessierte Nachwuchs, angefangen mit Studierenden, im Rahmen von Austausch- und Entwicklungsformaten für die HAW-Professur begeistert werden. Der spezielle Förderfokus auf Frauen im MINT-Bereich wird hier u. a. durch Netzwerkformate für Studentinnen und Alumnae umgesetzt.