11.01.2023 Von A - Z

PRoProf - Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften - Hochschule Braunschweig/Wolfenbüttel

Das Bild zeigt die Fahne der Ostfalia Hochschule
Quelle: Ostfalia

Herausforderungen der Hochschule

Die Ostfalia konkurriert nicht nur mit anderen HAWs, Universitäten und Forschungseinrichtungen, sondern auch mit der Privatwirtschaft um qualifiziertes Personal. Die Anzahl an Bewerbungen pro ausgeschriebener Professur liegt an der Ostfalia bei durchschnittlich 16 – bei einer insgesamt großen Schwankungsbreite je nach Fachgebiet.

Ein Mangel an qualifizierten Bewerberinnen und Bewerbern macht sich insbesondere in Fächern bemerkbar, in denen es bundesweit kaum berufungsfähige Personen gibt (vor allem im Gesundheitswesen), sowie in Feldern, die auch in der Wirtschaft sehr stark nachgefragt sind (zum Beispiel Informatik). Dies hat zur Folge, dass die Berufungskommissionen häufig nur 1er-Listen erstellen können oder Professuren mitunter erneut ausgeschrieben werden müssen.

Bisher fehlten eine Strategie, um die vielfältigen Stärken der Ostfalia auch für ihr Profil als Arbeitgeberin zu nutzen, sowie ein Konzept, um aussichtsreiche Nachwuchskräfte auf dem Weg zur Professur zu begleiten.

Zentrale Ziele und Anknüpfungspunkte

Ziel der Ostfalia ist es, ein abgestimmtes Gesamtkonzept für das Personalmarketing, die Personalentwicklung und die Nachwuchsförderung für (angehende) Professorinnen und Professoren zu entwickeln. Mit dem Projekt PRoProf wollen wir mittelfristig erreichen, dass sich mehr geeignete Personen auf Professuren an der Ostfalia bewerben und vielversprechende Persönlichkeiten die notwendigen Qualifikationen für eine HAW-Professur erwerben.

Neben einer Steigerung der Attraktivität von Professuren an der Ostfalia und einer Identifizierung von Verbesserungspotentialen bei Abläufen im Recruiting und Onboarding setzt das Projekt einen Schwerpunkt auf die Etablierung kooperativer Qualifizierungsmodelle (Tandemstellen und Promotionen).

Ein proaktives Handeln erweist sich für die Ostfalia dabei als erfolgskritisch, da allein bis zum Jahr 2028 mindestens 42 Professuren neu besetzt werden müssen. In der durchgeführten Analyse wurde ersichtlich, dass die Ostfalia durch eine Vielzahl an kooperativen Forschungsvorhaben bereits sehr gut aufgestellt ist, um die geplanten Qualifizierungsmodelle auf- und auszubauen. Dahingegen sind das Recruiting und Employer Branding der Hochschule noch unterentwickelt. Der gute Ruf der Hochschule als Arbeitgeberin in der Region beruht bisher weitgehend auf der informellen Weitergabe von Erfahrungen durch Beschäftigte. Über Stellenanzeigen hinaus kommuniziert die Hochschule eher indirekt durch die Darstellung von Erfolgen in Lehre und Forschung über die Attraktivität des Tätigkeitsfeldes als Professorin und Professor.

Maßnahmen zur Umsetzung der Ziele

Die Maßnahmen der Ostfalia orientieren sich an den Empfehlungen des Wissenschaftsrats:

Aufbauend auf der Entwicklung einer zielgruppenspezifischen Content Strategie wird unser Webauftritt um relevante Inhalte wie eine differenzierte Darstellung des Berufsbildes, mögliche Qualifizierungswege sowie Informationen zum Bewerbungsverfahren erweitert. Interessierte erhalten so fundierte Informationen zur beruflichen Orientierung. Durch eine Informations- und Imagekampagne zum Berufsfeld HAW-Professur möchte die Hochschule die Sichtbarkeit und Attraktivität der Ostfalia als Arbeitgeberin erhöhen.

Promovierende an den umliegenden Universitäten und Forschungseinrichtungen sollen durch Informationstage für das Berufsbild HAW-Professur begeistert und in ihrer Karriereplanung individuell beraten werden. Gemeinsam mit den niedersächsischen HAWs und Universitäten wird sich die Ostfalia am Aufbau einer Kooperationsplattform beteiligen, um HAW-Absolventinnen und -Absolventen und Berufspraktikerinnen und -praktikern den Weg hin zu einer Promotion zu erleichtern.

Das Tandem-Programm richtet sich an Personen, die bereits ihre Promotion abgeschlossen haben, denen aber noch die für eine Berufung notwendige außerhochschulische Berufspraxis fehlt. Über einen Zeitraum von drei Jahren bearbeiten sie bei einem Kooperationspartner ein innovatives Projekt. Parallel sind sie an der Ostfalia angestellt, um Lehrerfahrungen zu sammeln. Im Rahmen eines Weiterbildungsprogramms können sie zusätzliche Kompetenzen für eine HAW-Professur erwerben.