11.01.2023 Von A - Z

CarLa - Hochschule Osnabrück

Das Bild zeigt die Hochschule Osnabrück und Studierende
Quelle: Oliver Pracht / Hochschule Osnabrück

Herausforderungen der Hochschule

Aus Altersgründen muss die Hochschule Osnabrück bis zum Jahr 2030 fast ein Drittel ihrer Professuren neu besetzen. In bestimmten Fächern steht sie bei Berufungen schon heute vor Herausforderungen, zum Beispiel in Fächern, die erst seit kurzem akademisiert sind, wie der Hebammen- und Pflegewissenschaft. In Fächern wie den Agrar- und Gartenbauwissenschaften kann der wissenschaftliche Nachwuchs zudem nur schwer die für eine Professur notwendige Promotion erlangen. Universitäten, die dafür nötig wären, bauen häufig entsprechende Lehrstühle ab. Des Weiteren fehlt es an Nachwuchs für sogenannte Hybrid-Fächer, die bestehende Disziplinen mit zum Beispiel Digitalisierungsaspekten kombinieren. Dazu kommen Fächer wie die Ingenieurwissenschaften, deren Nachwuchs in der Wirtschaft attraktive Karrieremöglichkeiten findet. Hier steht die Hochschule Osnabrück also mit der Wirtschaft in der Konkurrenz um Fachkräfte. Eine weitere Herausforderung ist die Lage: Osnabrück und Lingen sind zwar sehr lebenswerte Orte, aber keine Metropolen.

Zentrale Ziele und Anknüpfungspunkte

Vorrangiges Ziel des Projektes CarLa ist es, die Bewerbungslage in Berufungsverfahren bis 2030 deutlich zu verbessern. Kern ist dabei die experimentelle Entwicklung, Erprobung und Sichtbarmachung eines "Osnabrücker Karriereweges zur FH-Professur". So wird potentiellen Talenten der Karriereweg in eine FH-Professur bedarfsgerecht, individuell und unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Lebenslagen aufgezeigt, sowie durch Qualifizierungsangebote begehbar gemacht. Dafür sucht die Hochschule aktiv im Sinne eines systematischen "Talent-Scoutings" nach geeigneten Personen in verschiedenen Zielgruppen. Sie erprobt zudem neue Angebote, um die Berufungsfähigkeit der so gefundenen Kandidatinnen und Kandidaten flexibel zu entwickeln – je nach Bedarf im Bereich der Promotion, der Forschungs- und Lehrerfahrung sowie der Berufspraxis. Das Besondere an CarLa ist die Langfristigkeit und der Blick auf individuelle Lebensphasen und Karriereplanungen. Die Vereinbarkeit individueller Qualifikationsprozesse mit Familienphasen wird gewährleistet, um insbesondere Frauen den Weg in eine FH-Professur zu ebnen. So werden individuelle Karriereplanung ermöglicht und eine Bindung an die Hochschule als moderne und attraktive Arbeitgeberin hergestellt. Die entwickelten Maßnahmen orientieren sich dabei am strategischen Kompetenzprofil, welches die Hochschule von ihren zukünftigen Professorinnen und Professoren einfordert. Dies sind Kompetenzen zu Interdisziplinarität, Digitalisierung, Internationalisierung, Nachhaltigkeit und Gender- und Diversity.

Maßnahmen zur Umsetzung der Ziele

Das Projekt CarLa setzt sich aus drei Teilvorhaben mit insgesamt zehn Maßnahmen zusammen. Diese drei Teilvorhaben sind: Steigerung der Sichtbarkeit und Attraktivität der Hochschule. Aktives Talentscouting und Qualifikationsmonitoring. Und: Aufbau von drei fachlichen Talentakademien.

Das erste Teilvorhaben soll den Beruf „FH-Professorin“ bekannter und die Hochschule Osnabrück sichtbarer machen. Der Kern des zweiten Teilvorhabens ist die aktive Suche nach Talenten und danach, welche Qualifizierungsbausteine den Talenten für eine mögliche Berufung noch fehlen. Im dritten Teilvorhaben werden die Talente dann in den Talentakademien Farming & Food, Health & Living und Smart Factory & Products für eine FH-Professur qualifiziert. Durch die Einbindung von Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartnern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft in der Region entsteht in den Akademien ein Ort des fachlichen Austausches und des Wissenstransfers, der wiederum die Attraktivität und Sichtbarkeit der Hochschule erhöht.

 Auf der übergreifenden Ebene werden bestehende Maßnahmen in das Rekrutierungskonzept eingefügt, ausgebaut, professionalisiert und vernetzt – etwa das Promotionskolleg, der Berufungsprozess oder die Karriereberatung für interessierte Personen. Darüber hinaus entwickelt das Projekt neue Maßnahmen wie ein strategisches Rekrutierungsmanagement sowie ein auf Professuren ausgerichtetes Arbeitgebermarketing.