11.01.2023 Von A - Z

GewinnE:KHSB! – Gewinnung und Entwicklung professoralen Personals an der Katholischen Hochschule für Sozialwesen Berlin (KHSB)

Eine Kreidezeichnung zeigt eine Frau, die Stufen hochläuft
Quelle: ilkercelik.stock.adobe.com

Herausforderungen der Hochschule

An der KHSB ist eine deutliche Tendenz zu sinkenden Bewerbungszahlen auf ausgeschriebene Professuren festzustellen. Davon sind Berufungsverfahren für disziplineigene Professuren in der Sozialen Arbeit, Heilpädagogik oder Kindheitspädagogik stärker betroffen als die sog. bezugswissenschaftlichen Professuren wie Soziologie, Rechtswissenschaften oder Psychologie. Neben den zurückgehenden Bewerbungszahlen steht die KHSB zusätzlich vor dem Problem nicht vollumfänglicher Qualifizierung der Bewerberinnen und Bewerbern gem. Berliner Hochschulgesetz: Zum einen ist eine nicht ausreichende Berufspraxis ein häufiges Ausschlusskriterium. Bewerberinnen und Bewerberinnen aus den SAGE-Professionen weisen zum anderen diese notwendige Berufspraxis auf, verfügen aber oftmals nicht über eine abgeschlossene Promotion.

Um den kommenden Berufungsverfahren an der KHSB in den nächsten Jahren adäquat begegnen zu können, bedarf es neben personeller Ressourcen auch eines umfassenden Personalmanagementkonzepts inklusive eines Personalentwicklungsplans.

Zentrale Ziele und Anknüpfungspunkte

Das Projekt GewinnE: KHSB! unterstützt die Hochschule bei der Gewinnung und Entwicklung von professoralem Personal durch den Aufbau und die Etablierung strukturwirksamer Instrumente der Personalarbeit.

Dazu hat die KHSB auf Basis einer SWOT-Analyse vier zentrale Handlungsfelder identifiziert:

  • Sichtbarkeit der KHSB als attraktiven Arbeitsort erhöhen;
  • Studierende/Alumni für die Karriereoption HAW-Professur sensibilisieren;
  • HAW-Professuren als attraktive Karriereoption frühzeitig bekannter machen;
  • Qualifikationen fördernde Unterstützungsstrukturen für den wissenschaftlichen Nachwuchs etablieren und verbessern.

Im Ergebnis werden dadurch die Gewinnungs- und Entwicklungsansätze für professorales Personal an den tatsächlichen Gegebenheiten und Bedarfen der KHSB angepasst. Dabei wird insbesondere dem Befund Rechnung getragen, dass in der Vergangenheit viele Bewerberinnen und Bewerber zum Zeitpunkt ihrer Bewerbung oftmals (noch) nicht die spezifischen Qualifikationen für eine HAW-Professur, die nach dem Berliner Hochschulgesetz insgesamt mit einer Promotion und einer fünfjährigen Berufstätigkeit für eine Berufung nachgewiesen werden müssen, erfüllen. Daneben gilt es, die KHSB nachhaltig und dauerhaft zu einem attraktiven Arbeitgeber für professorales Personal zu machen. Daher ist es das Ziel integrativ Maßnahmen zur Erhöhung der Chancengerechtigkeit, Diversität und Vereinbarkeit von Beruf und Familie für wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Professorinnen in einem systematischen Personalentwicklungskonzept zusammenzuführen.

Maßnahmen zur Umsetzung der Ziele

Um die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses an der KHSB voranzutreiben, werden zwei unterschiedliche Tandem-Modelle geschaffen.

Im Rahmen der Maßnahme “Im Tandem zur Promotion” wird Praktikerinnen und Praktikern die Möglichkeit eröffnet, sich parallel zu einer auf die eigene Forschung bezogenen beruflichen Tätigkeit mit einer Promotion wissenschaftlich zu qualifizieren. Dazu werden in Kooperation mit sozialen Unternehmen und dem Promotionskolleg der KHSB drei Praxis-Promotions-Stellen eingerichtet, die den Stelleninhaberinnen und -inhabern die Durchführung ihrer Praxisforschung, die Erstellung einer Promotion und die Arbeit in der Praxis zugleich ermöglichen sollen.

Das zweite Tandem-Modell “Im Tandem zur beruflichen Praxis" hat zum Ziel, wissenschaftlich qualifizierte Personen zu fördern, denen die außerhochschulische Berufserfahrung für die HAW-Professur fehlt. Außerdem werden mit dieser Maßnahme Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit ausreichender Praxiserfahrung adressiert, denen aber weitere Berufspraxis in der Wissenschaft für den entscheidenden Schritt zu einer erfolgreichen Bewerbung fehlt. Unter Berücksichtigung dieser unterschiedlichen Bedarfe werden in enger Kooperation mit Praxispartnern zwei Stellen eingerichtet, die den Stelleninhaberinnen – und inhabern ermöglichen, weiterhin in der Forschung aktiv tätig zu sein und die fehlenden Qualifikationen zu ergänzen.

Übergeordnet werden die Maßnahmen an der KHSB von einer Schwerpunktprofessur begleitet. Diese soll eine strukturelle professorale Unterstützung der mit den einzelnen Maßnahmen verbundenen Ziele zur akademischen Nachwuchsförderung auf dem Weg zur HAW-Professur sowie den weiteren Ausbau der Forschungsstärke der KHSB gewährleisten.