11.01.2023 Von A - Z

ProForTHD - THD - Technische Hochschule Deggendorf

Das Bild zeigt eine Frau bei der Forschung
Quelle: TH Deggendorf

Herausforderungen der Hochschule

Die Technische Hochschule Deggendorf (THD) ist eine junge, schnell wachsende Hochschule für angewandte Wissenschaften (HaW). Sie gehört zu den forschungsstärksten HaW in Deutschland und hat einen hohen Anteil internationaler Studierender. Um dem Wachstumskurs und der Forschungsstärke auch in Zukunft gerecht werden zu können, bedarf es der Gewinnung geeigneten forschungsaffinen professoralen Personals. Als technische Hochschule zählt die THD aktuell zu den Hochschulen mit einem sehr geringen Anteil weiblicher Professoren. Zudem stellt die ländliche Lage der THD im Vergleich zu den urbanen Ballungszentren eine Herausforderung bei der Gewinnung hochqualifizierten Personals dar. In der Region steht die THD gerade in ihren Wachstumsbereichen mit der privaten Wirtschaft um diese Zielgruppe im Wettbewerb. Für den Ausbau der Forschungsstärke und ihres Forschungsprofils konkurriert die THD als HaW mit den für Forschende vermeintlich attraktiveren Bedingungen an Universitäten und außeruniversitären Forschungsreinrichtungen. Gleichzeitig zeichnet sich für die vor 27 Jahren gegründete Hochschule ein Generationswechsel und entsprechender Mehrbedarf an Lehr- und Forschungspersonal ab.

Zentrale Ziele und Anknüpfungspunkte

Die THD hat sich mit dem Projekt „Gewinnung und Entwicklung professoralen Personals für eine forschungsstarke Hochschule (ProForTHD)“ das Ziel gesetzt, die Basis für eine wirksame Rekrutierung engagierter, forschungsinteressierter Professor:innen zu schaffen. Eine innovative Rekrutierungsstrategie soll dabei unterstützen, geeignete Bewerber:innen für vakante Professuren zu generieren. Dabei soll vor allem der weibliche und internationale wissenschaftliche Nachwuchs gezielter adressiert werden. Als forschungsstarke Hochschule soll vor allem forschungsaffines professorales Personal gewonnen bzw. entwickelt werden. Der Anteil geeigneter internationaler und weiblicher Bewerber*innen für Professuren soll dabei erhöht werden, um auch die Zahl der Professorinnen an der THD zu erhöhen. Sie setzt dabei auf eine verbesserte Sichtbarkeit als Arbeitgeber, auf eine gezieltere Ansprache und Rekrutierung sowie auf die Entwicklung professoralen Personals gemeinsam mit externen Partnern. Zudem soll die Attraktivität der HaW-Professur durch gezielte Unterstützungsmaßnahmen für Neuberufene erhöht werden. Das Projekt will damit einen Beitrag zur Erhöhung weiblicher Professuren leisten und die Wachstumsstrategie der THD unterstützen, die eine Steigerung der Studierendenzahl von derzeit 8.000 auf über 10.000 im Jahr 2030 vorsieht. Gleichzeitig soll das anwendungsorientierte Forschungsprofil der Hochschule geschärft und stärker ausgebaut werden.

Maßnahmen zur Umsetzung der Ziele

Die THD hat basierend auf einer SWOT-Analyse drei Handlungsfelder identifiziert, für die jeweils konkrete Projektmaßnahmen entwickelt wurden.

1. Erhöhung der Sichtbarkeit der THD als Arbeitgeber insbesondere für den weiblichen und für den internationalen wissenschaftlichen Nachwuchs.

Um berufbare Professur-Interessierte auf die THD als Arbeitgeber aufmerksam zu machen, diese gezielter anzusprechen und so den Pool potenzieller Bewerberinnen und Bewerber zu erweitern, soll eine Arbeitgebermarke für forschungsaffinen und vor allem für weiblichen sowie internationalen Nachwuchs entwickelt werden. Dabei wird die THD als Arbeitgeber für professorales Personal sowie die HaW-Professur als Karriereoption im Allgemeinen stärker herausgestellt werden. Die Rekrutierung professoralen Personals soll durch das Projekt gezielter, koordinierter und internationaler gestaltet und ausgerichtet werden.

2. Entwicklung professoralen Personals und Schärfung des Forschungsprofils

Durch begleitende Qualifizierung und Unterstützung von Promovierenden und wissenschaftlichen Mitarbeitenden sowie Absolventinnen und Absolventen werden Professur-Interessierte unterstützt. Dies wird zum Teil in Zusammenarbeit mit regionalen, außerakademischen Kooperationspartnern geschehen, bei denen der wissenschaftliche Nachwuchs die für die Professur nötige Praxiserfahrung sammelt. Zudem sollen Mitarbeitende bei Praxispartnern über die kooperative Promotion qualifiziert und begleitet werden. Dafür werden die Begleit- und Unterstützungsstrukturen für Promovierende an der THD ausgebaut und institutionalisiert. Erprobt wird zudem ein neuer Weg für promovierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, um sich für eine Professur zu qualifizieren. Dadurch werden bisher an HaW fehlende Strukturen im Postdoc-Bereich aufgebaut.

3. Unterstützung Neuberufener zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Forschung und Lehre sowie Beruf und Familie

Durch die Entwicklung neuer und den Ausbau bestehender Unterstützungsstrukturen sowie durch bedarfsgerechte Qualifizierung wird mehr Raum und Zeit für Forschung und für eine verbesserte Vereinbarkeit von Beruf und Familie geschaffen sowie die Chancengleichheit und Teilhabe erhöht werden. Dazu gehören die Flexibilisierung und Digitalisierung von Lehre und Forschung ebenso wie individuelle Unterstützungsangebote für Neuberufene.

Als Querschnittsmaßnahme wird eine gezielte Steigerung der Chancengleichheit, der Flexibilität und der Vereinbarkeit von Professur und familiären Verpflichtungen angestrebt.