11.01.2023 Von A - Z

ANboard - Hochschule für angewandte Wissenschaften Ansbach

Das Bild zeigt die Hochschule für angewandte Wissenschaften Ansbach
Quelle: Hochschule Ansbach

Herausforderungen der Hochschule

Die Hochschule Ansbach ist eine kleine Hochschule im ländlichen Raum. In unmittelbarer Nähe befinden sich große Hochschulstandorte. Obwohl die Lebensqualität in der Region als sehr hoch eingeschätzt wird, bevorzugen Bewerberinnen und Bewerber auf Professuren eher urbanere Umgebungen. Hinzu kommt, dass die Hochschulen im urbanen Umfeld ebenfalls spannende Themengebiete für Professuren anbieten und attraktive Alternativen sind. Diese Entwicklung bemerkt die Hochschule besonders in den Themenfeldern Medien und Ingenieurwissenschaften. So musste zum Beispiel eine Professur im Themenfeld Digitalisierung mehrfach ausgeschrieben werden, da sich keine geeigneten Personen beworben hatten. Die Analyse der Berufungsverfahren hat diese Erfahrung untermauert. Es zeigt sich, dass in nur zwei von 20 Auswahlprozessen eine qualifizierte Auswahlliste von mehr als zwei Personen erstellt werden konnte. Zudem fällt auf, dass im Themenfeld Medien mehr als 44% der Bewerbungen keine Promotion nachweisen konnten.

Zentrale Ziele und Anknüpfungspunkte

Das herausragende Qualitätsmerkmal der Hochschule ist der Transfer von Wissenschaft zu Praxis durch promovierte Berufspraktikerinnen und -praktiker als Professorinnen und Professoren. Diese Kompetenz soll als Ziel bestehen bleiben und untermauert werden. Dazu ist es notwendig, gezielt einige Bereiche durch Kolleginnen und Kollegen mit aktueller Forschungskompetenz und hochaktuellem Wissen zu verstärken.

Die HS Ansbach möchte zwei Qualifikationswege anbieten, um die bestehenden Lücken bei Nachwuchstalenten zu schließen:

Das Promotionsmodell bietet Berufserfahrenen die Möglichkeit, die Promotion nachzuholen. Bei diesem Weg steht ein Forschungsprojekt im Vordergrund, das zum einen zur Promotion führt und zum andern Erfahrungen zur Einwerbung von Drittmitteln und der akademischen Lehre vermittelt. Zusammen mit der Berufserfahrung sind diese Personen dann für eine Professur an einer HAW qualifiziert.

Das Tandemmodell zielt darauf ab, Promovierten die berufliche Praxis zu vermitteln, ohne den Forschungsbezug zu verlieren. Im Tandem befindet sich neben der Hochschule ein Unternehmen, das ein Forschungs- bzw. Transferprojekt finanziert. Danach ist dann ebenfalls die Qualifikation für eine Professur an einer HAW erreicht.

Die Entscheidung für die beiden Qualifizierungspfade ergab sich aus der Situationsanalyse. Damit können die bestehenden Lücken – Forschungsnachwuchs auf der einen Seite und wissenschaftliche Qualifikation auf der anderen Seite – geschlossen werden.

Maßnahmen zur Umsetzung der Ziele

Zunächst steht der Aufbau der Strukturen für die beiden genannten Qualifizierungspfade im Mittelpunkt. Damit entsteht an der Hochschule ein Service für die Förderung von wissenschaftlichen Karrierewegen. Dieser Service muss bekannt gemacht werden, damit mögliche Interessierte auch partizipieren. Parallel dazu wird die Hochschule als Arbeitgebermarke weiter aufgebaut und auf die Ansprache des wissenschaftlichen Personals erweitert. In dieses Maßnahmenfeld fällt auch ein geeignetes Recruiting, das zielgruppengenau Kanäle und Instrumente zur Anwerbung von Nachwuchs für wissenschaftliches Personal beinhaltet und entwickelt. Im weiteren Verlauf ist auch von Bedeutung, eigenen, motivierten Nachwuchs zu fördern. Dieses Ziel erfordert ein integriertes Talentmanagement, das in die Struktur von ANboard verankert ist. Das bedeutet, dass schon frühzeitig in Bachelorstudiengängen Junior-Talente identifiziert werden, die dann in einem Masterstudiengang an die Forschung sowie Karrieremöglichkeiten an der HAW herangeführt werden. Dazu gehört es auch, frühzeitig das Augenmerk auf die Qualifizierung von Frauen zu legen und die Unterstützungsoptionen auf dem Weg zur Nachwuchsprofessur anzubieten und weiterzuentwickeln.

Begleitend zu den genannten Qualifizierungspfaden sind Module notwendig, die die Nachwuchskräfte angepasst an ihren individuellen Bedarf in Querschnitts- und Schlüsselkompetenzen befähigen. Unternehmensnetzwerke für den Wissens- und Technologietransfer runden die Struktur ab.